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Vision Board Coaching statt Grübelschleife: Was mir hilft, nicht im Spiegelkabinett steckenzubleiben



Dein Spiegelbild... wo geht es weiter?
Dein Spiegelbild... wo geht es weiter?


Was, wenn deine Zeit nicht erst kommt, sondern längst da ist – mitten im Unklaren, mitten im Suchprozess, mitten im Leben?

Ich bin in diesem Jahr mit einem persönlichen Motto unterwegs: Spiegelbild. Ein Begriff, der mich daran erinnert, innezuhalten – und gleichzeitig nicht stehenzubleiben. Ein Balanceakt. Und ich merke: Die Grenze zwischen tiefer Selbsterkenntnis und gedanklicher Selbstverstrickung ist manchmal dünner, als mir lieb ist.


Wenn Reflexion zur Endlosschleife wird

Seit Anfang Januar schreibe ich regelmäßig zu Zitaten aus 365 Tage Stoiker von Ryan Holiday. Ich lasse mir fünf Fragen von der KI dazu stellen, wähle intuitiv eine aus – und schreibe. Ohne Ziel. Ohne Erwartung. Was sich dabei zeigt: Der erste Gedanke ist selten der letzte. Und manchmal zeigt sich eine Spur, die vorher nicht sichtbar war.


Doch ich kenne auch das Gegenteil: Das Verheddern. Das Zerdenken. Das Kreisen um dieselbe Frage, als würde mehr Nachdenken irgendwann zu mehr Klarheit führen.Und genau hier beginnt das Spiegelkabinett.


Erkenntnisse, die sich nur beim Gehen zeigen

In meinem Umfeld – im Coaching wie auch im Privaten – erlebe ich oft denselben Mechanismus: Menschen wollen sich „erst ganz verstehen“, bevor sie entscheiden. Bevor sie losgehen. Bevor sie sich zeigen.

Ich kenne das von mir selbst. Und ich weiß, wie lähmend es sein kann.

Rauf aufs Papier.
Rauf aufs Papier.

Deshalb empfehle ich oft einen ganz einfachen Schritt:

Raus aus dem Kopf. Rauf aufs Papier.



Nicht schön, nicht perfekt – nur sichtbar.Denn wie willst du deinen Weg erkennen, wenn du nur im Nebel stochert? Eine Straßenkarte hilft nur, wenn du aussteigst, kurz innehältst und dir die Gesamtlage anschaust.


Das Vision Board funktioniert ganz ähnlich. Es ist keine hübsche Collage für den Kühlschrank. Es ist ein Kompass. Eine Verlangsamung. Eine bewusste Entscheidung, das Wesentliche sichtbar zu machen.


Der Unterschied zwischen Selbstbegegnung und Selbstverlust

Tim Schlenzig hat es im myMonk-Newsletter einmal so formuliert:„Selbstreflexion kann ein Spiegelkabinett werden, in dem wir uns drehen, bis wir durchdrehen.“

Dieser Satz hat mich getroffen. Weil er genau das benennt, was ich auch erlebt habe: Manchmal ist Reflektieren eine Ausrede. Eine Schleife. Eine leise Form der Selbstvermeidung.


Was dagegen hilft? Leben. Entscheiden. Visualisieren. Ausprobieren.Nicht weil es perfekt ist – sondern weil es überhaupt stattfindet.


Ich teile, was ich selbst erprobe

Ich schreibe diesen Artikel nicht, weil ich am Ziel wäre. Ich teile nur, was ich ausprobiere, um nicht im Kritikersumpf steckenzubleiben. Ich glaube nicht an Lösungen von der Stange. Aber ich glaube an Prozesse, die uns wieder ins Tun bringen.


Für mich ist das tägliche Journaling so ein Prozess. Für andere ist es das Vision Board. Beides lädt ein: zum Ordnen, zum Verlangsamen, zum Entscheiden.

Wenn du das Gefühl hast, du kommst mit Grübeln allein nicht weiter – dann ist es vielleicht Zeit, dir selbst zuzusehen. Schwarz auf Weiß. Mit Schere, Stift, Bild und Frage:

Wohin soll deine Energie jetzt fließen?

Ich werde am Ende des Jahres zurückblicken. Und vielleicht etwas klarer sehen. Oder auch nicht.Aber ich weiß: Ich war unterwegs. Nicht nur im Kopf. Auch im Leben.Und das reicht für heute.



 
 
 

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