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Was Vertrauen wirklich schafft – und wie ich gelernt habe, es zuzulassen.

  • Autorenbild: Stefan
    Stefan
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Was schafft Vertrauen?“ von Evelyn Wurster. 

Vielen Dank, dass ich daran teilnehmen darf – und für die Einladung, mich mit einer

so zentralen Frage unserer Zeit zu beschäftigen. Hier der Link zum Aufruf daran teilzunehmen. https://evelynwurster.com/blogparade-was-schafft-vertrauen/





Mein Weg als Führungskraft
Mein Weg als Führungskraft


Was Vertrauen wirklich schafft – und wie ich gelernt habe, es zuzulassen


Vertrauen war für mich nie ein großes Wort. Eher ein leises, das sich im Alltag zeigt. Nicht laut, nicht heroisch. Und doch trägt es – manchmal gerade dann, wenn nichts anderes mehr hält.


Ich habe das Vertrauen oft da gespürt, wo Mut gefragt war. Mut, Risiken einzugehen. Mut, zu scheitern. Mut, etwas zu wagen, ohne zu wissen, ob es gut ausgeht. Ich bin in meinem Leben oft über Grenzen gegangen – beruflich wie privat.


Und ja, nicht selten habe ich dafür bezahlt. Doch nie ohne etwas zu lernen.

Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, dann bin ich zufrieden. Nicht, weil immer alles glatt lief. Sondern weil ich irgendwann begriffen habe: 


Vertrauen entsteht nicht durch Sicherheit – sondern durch innere Haltung.

Vertrauen beginnt dort, wo Werte tragen


In Momenten des Zweifels haben mich nicht Strategien gerettet, sondern meine Werte. Kreativität. Entwicklungsverantwortung. Leidenschaft. Balance. Und vielleicht am meisten: mein tiefer Glaube daran, dass Veränderung möglich ist – auch wenn sie Angst macht.


Ich habe auch gelernt, dass Vertrauen ins Wanken geraten kann, wenn ich mich verbiege, um Erwartungen zu erfüllen. Besonders dann, wenn ich wusste, dass ich mich selbst dabei verrate. In einem konkreten Fall habe ich eine Präsentation übernommen, obwohl ich genau wusste: Das Format liegt mir nicht. Ich wollte Erwartungen erfüllen – und habe mich selbst aus dem Takt gebracht.


Was ich daraus gelernt habe? Ich reduziere die Technik. Ich mache es auf meine Weise. 


Vertrauen bedeutet auch, sich selbst nicht zu überfordern – sondern den eigenen Rhythmus zu respektieren.


Verletzlichkeit ist kein Makel

Brené Brown hat es auf den Punkt gebracht: „Verletzlichkeit ist der Ursprung von Vertrauen.“Ich spüre das besonders im Coaching – aber auch im privaten Umfeld. Vor einigen Monaten haben wir in der Familie ein schwieriges Thema klären müssen. Jeder hatte seinen eigenen Blick auf die Dinge. Und doch haben wir einen Weg gefunden, der für alle passt. Ohne dass sich jemand übergangen fühlte. Das war für mich ein tiefer Vertrauensmoment – entstanden durch das Zulassen von Verletzlichkeit.



Vertrauen im Wandel – und in neuen Rollen

In Übergangszeiten – wenn das Alte nicht mehr passt und das Neue noch nicht trägt – hilft mir eine ganz einfache Frage:Was darf bleiben? Und was braucht es neu?

Diese Frage hat für mich auch in beruflichen Rollenwechseln eine besondere Bedeutung. Ich begleite Menschen, die Verantwortung übernehmen – für Teams, für Entscheidungen, für ein neues Kapitel in ihrem Leben. Und ich sehe immer wieder: Vertrauen entsteht nicht automatisch durch die Position. Es entsteht durch das Erleben. Durch die Werte, die sichtbar werden – in kleinen Gesten, im Zuhören, in der Art, wie man mit Unsicherheit umgeht. Menschen folgen nicht Funktionen. Sie folgen Haltungen.


Zwischen ganz oder gar nicht liegt Leben

Ich glaube nicht an absolute Wahrheiten. Ich glaube an Spielräume. Zwischen Ganz oder gar nicht liegt so viel Raum zum Atmen. Wenn es mir gelingt, dort zu handeln – ohne Sicherheit, aber mit Klarheit – bin ich glücklich. Oder anders gesagt: Dann ist Vertrauen da.

Denn für mich ist Vertrauen nicht das Ergebnis von Sicherheit. Es ist die Entscheidung, mich trotzdem zu bewegen.


Was ich anderen mitgeben möchte

Wenn du gerade zweifelst oder an dir selbst rüttelst, dann nimm dir einen Moment. Und frag dich:


Was ist dir wirklich wichtig?

Welche Erwartungen tragen dich – und welche tragen dich fort von dir selbst?


Vielleicht kannst du nicht alles sofort ändern. Vielleicht musst du manches ertragen. Aber vergiss nicht: Dein Unbewusstes weiß sehr genau, was dir guttut. Es will, dass deine Werte gelebt werden. Und dein Vertrauen wächst, wenn du dir selbst treu bleibst – Schritt für Schritt.




Zum Schluss – ein persönlicher Dank

Dieser Text ist Teil der Blogparade „Was schafft Vertrauen?“, zu der Evelyn Wurster eingeladen hat. Evelyn ist nicht nur Gastgeberin dieser wunderbaren Schreibaktion, sondern auch meine Wegbegleiterin auf einem ganz eigenen Stück Reise.


Wir fahren gerade gemeinsam ein Buddy-Tandem – ein zwölfwöchiges Experiment voller Klarheit, Rückenwind und auch der ein oder anderen steilen Passage. In Woche 3 blicken wir nicht nur nach vorn, sondern stärken uns auch gegenseitig den Rücken.


Vertrauen, so merke ich in dieser intensiven Zeit einmal mehr, entsteht nicht durch perfekte Pläne. Sondern durch echtes Dasein. Zuhören. Und das Gefühl:



Danke, Evelyn – für dein Vertrauen, deine Ideen und deinen Mut zur Tiefe. Und danke an alle, die diesen Text bis hierhin gelesen haben. Vielleicht war ja ein Gedanke dabei, der euch weiterträgt. Das würde mich freuen.

Stefan Krursel
Stefan Krursel

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